Rückblick auf den eigenen Lernprozess

Im folgenden Bericht erzählt eine Absolventin des SVEB Modul 1 über ihren persönlichen Lernprozess, ihre Erfahrungen und ihre Zeit bei der aeB Schweiz in Luzern.

Meine Erkenntnisse
Meine wichtigsten Erkenntnisse haben mehrheitlich zu Beginn des Kurses und auf persönlicher Ebene stattgefunden. Dazu zählt vor allem, dass Lernen leicht sein darf. Diese Erkenntnis hat mich durch den gesamten Kurs begleitet und macht es noch heute.


Vergangene Erfahrungen
Als ich selbst über Jahre hinweg während dem Studium immer wieder in theoretischen Vorlesungen gesessen bin, habe ich immer wieder gemerkt, dass diese Art des Lernens weder Freude macht, noch langlebig ist. Über einen kurzen Zeitraum wurde eine Masse von Inhalten gelernt, wiedergegeben und wieder vergessen. Gleichwohl mussten die Inhalte einfach gelernt und verarbeitet werden. Zuletzt musste ich mich dann über Monate hinweg, abgesehen von wenigen Ausnahmen, zum Lernen zwingen und den Stoff von mehr als sechs Jahren Studium lernen. Dies war keine schöne Zeit für mich. Auch wenn das Ergebnis letztlich erfolgreich war, so möchte ich so eine Zeit nie mehr erleben. Schade, dass Lernen bisher in meinem Leben immer mit Schwere, Leistungsdruck und „Beweisen müssen“ verbunden war.

Als wir unseren Bildungsweg im Rahmen des Kurses ermittelt haben, wurde mir dies auch nochmal ganz deutlich bewusst. Ich bin sehr froh über diese Erkenntnis und dass ich im Rahmen dieses Kurses auch das erste Mal erleben durfte, wie Lernen tatsächlich leicht sein kann und Freude macht.

Was den Lernspass fördert
Was sicherlich auch für den Lernerfolg und den Lernspass spricht, ist die tolle Atmosphäre innerhalb der Klasse sowie zwischen den Teilnehmenden. Dies liegt sicher auch daran, dass im Rahmen des Kurses häufig auch auf „Nebenschauplätze“ ein grosser Fokus gelegt wird. Am ersten Kurstag haben wir uns beispielsweise den ganzen Tag kennengelernt und verschiedene Spiele und Methoden gelernt.

Neue Unterrichtsmodelle
Die Kurse hatte ich bisher ferner sehr intuitiv aufgebaut. Ich bin froh, kann ich nun Modelle, wie z. B. das AVIVA Modell anwenden. So eine simple aber auch gleichzeitig sehr effektive Methode. Diese werde ich nun künftig bei der Planung meiner Stunden immer im Hinterkopf kurz durchgehen.

Lohnt sich der Zeitaufwand?
Man könnte meinen, dass das ein wenig viel Zeit für einen solch kurzen Kurs ist. Man könnte sich auch Fragen, ob es nicht wichtigeres gibt und ob das für mich nicht Zeitverschwendung ist. Immerhin habe ich für die Teilnahme an diesem Kurs einen grossen Aufwand mit Kinderbetreuung, Koordination bei der Arbeit, etc. aufgewendet. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Methoden sind mir noch heute geläufig und ich habe ganz tolle KursteilnehmerInnen kennenlernen dürfen. Ich bin faktisch bereits ab der ersten Minute des Kurses mitten in der spielerischen Anwendung des später gelernten Inhaltes gesteckt. Der rege Austausch mit den Teilnehmenden und die gegenseitige Offenheit, sowie das Vertrauen haben dann den Kurs
für mich auch sehr geprägt. Ich konnte wahnsinnig viel dazulernen. Auch haben mich die Einsatzgebiete, die Visionen und auch die Herausforderungen der anderen Teilnehmenden insofern sehr bereichert, als dass ich nun auch mehr weiss, wohin meine Reise mit dem Unterrichten weitergehen könnte

Reflexion des eigenen Unterrichts
Ich bin zudem sehr dankbar über viele inhaltliche Erkenntnisse. So hatte ich bisher den Impuls, dass meine Studierenden, vor allem in Form des Lernbericht einer Absolventin des SVEB Modul 1 Frontalunterrichts, auf gute Weise viel Wissen im Arbeitsrecht vermittelt bekommen wollen. Auch hier habe ich in der Vergangenheit den Ansatz verfolgt, dass das Wissen so einfach und praxisnah wie möglich transportiert werden muss und am besten Freude machen soll. Nun weiss ich aber, dass es doch auch noch zahlreiche andere Methoden und Unterrichtsstile gibt, welche dieses Ziel unterstützen. Zudem sehe ich den Mehrwert von einer guten Feinplanung und weiss, wie ich diese effizient anfertige.

Erfahrungen der Praxisdemonstration
Gegen Ende des Modules waren die Tage der Praxisdemonstration für mich sehr lehrreich. Sowohl die einzelnen Präsentationen und wie es jeder auf seine Weise macht, als auch die einzelnen Feedbacks, haben mir die Augen für diverse Themen geöffnet. Für mich war es ein durchweg gelungener Kurs. Hätte ich aktuell die Kapazitäten, hätte ich sehr gerne weitergemacht. Die Gruppe, die Kursleitenden und auch das gesamte Setting sowie die Inhalte reizen mich sehr. Ich fühle mich im Bereich Bildung sehr wohl und möchte in diesem Bereich noch mehr meine Fühler ausstrecken. Auch dies ist eine Erkenntnis, welche durch den Kurs so richtig reifen konnte